Mecerdes Benz SL seit 70 Jahren ein Traumwagen

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Mercedes-Benz SL
Mercedes-Benz 300 SL Roadster (W 198). Produktionszeit der Baureihe von 1957 bis 1963. Foto aus dem Jahr 1961 in den Weinbergen auf dem Stuttgarter Rotenberg mit Blick auf das Mercedes-Benz Werk UntertĂĽrkheim im Hintergrund.

Sonderausstellung „Faszination Mercedes-Benz SL – seit 70 Jahren ein Traumwagen“

Neun SL-Sportwagen auf einer Serpentinenschleife, darunter der älteste existierende SL, sowie zahlreiche weitere Exponate und Elemente: Damit empfängt die neue Sonderausstellung „Faszination SL â€“ seit 70 Jahren ein Traumwagen“ des Mercedes-Benz Museums die Besucher. Sie öffnet am 22. Oktober 2021 und läuft voraussichtlich bis 15. Mai 2022.

Mercedes-Benz 300 SL Rennsportwagen. Foto vom Start einer Etappe der III. Carrera Panamericana in Mexico, 19. bis 23. November 1952. Das Foto zeigt das spätere Siegerteam Karl Kling/Hans Klenk.

Im März 1952 und damit vor fast 70 Jahren stellt Mercedes-Benz den 300 SL vor. Der reinrassige Rennsportwagen holt im gleichen Jahr in fĂĽnf Rennen vier Siege. Rufe nach einer Serienversion werden laut. Mercedes-Benz reagiert und präsentiert 1954 das 300 SL CoupĂ© sowie den komfortablen Roadster 190 SL. Seitdem gibt es eine ununterbrochene Tradition von Serienfahrzeugen mit den berĂĽhmten zwei Buchstaben: Das „S“ steht fĂĽr „Super“ und das „L“ fĂĽr „Leicht“. Auch in Zukunft schreibt Mercedes-Benz die Erfolgsgeschichte des SL weiter.

Die komplette Geschichte
Die Sonderausstellung des Mercedes-Benz Museums erzählt die komplette Geschichte der SL-Sportwagen. FĂĽr die InitialzĂĽndung im Jahr 1952 steht der 300 SL Rennsportwagen mit der Chassisnummer 2: Er ist der älteste existierende SL und ununterbrochen in Werksbesitz. Der erste Serien-SL ist dann das 300 SL CoupĂ© ab 1954.

Vor fast 70 Jahren stellt Mercedes-Benz den 300 SL vor. Der reinrassige Rennsportwagen holt im gleichen Jahr in fünf Rennen vier Siege.
Mercedes-Benz 190 SL (W 121). Produktionszeit der Baureihe von 1955 bis 1963. Werbefoto aus den 1950er-Jahren auf der Nordseeinsel Sylt in der Morgensonne.

Dieser berühmte „Flügeltürer“ und alle weiteren SL-Baureihen bis heute sind in der Sonderausstellung zu sehen. Eine Vitrine präsentiert die SL-Technikinnovationen seit 1952. Nicht nur die Serpentinenschleife sorgt für Reiseflair, sondern zusätzlich auch eine bunte Wandgestaltung mit Urlaubspostkarten aus aller Welt mit dem Mercedes-Benz SL.

Die Fahrzeuge der Sonderausstellung „Faszination Mercedes-Benz SL â€“ seit 70 Jahren ein Traumwagen“

300 SL Rennsportwagen (W 194), Fahrgestellnummer 2, 1952

Auf Anhieb erfolgreich: Mit dem 300 SL Rennsportwagen (W 194) tritt Mercedes-Benz nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals wieder im internationalen Rennsport an. Die Bilanz: Dreifachsieg in Bern, Doppelsiege in Le Mans und bei der Carrera Panamericana in Mexiko, Vierfachsieg auf dem NĂĽrburgring. Das ausgestellte Fahrzeug mit der Fahrgestellnummer 194 010 00002/52 ist der älteste weltweit existierende SL â€“ seit 1952 im Werksbesitz.

SL der Baureihe W 113 „Pagode“. Produktionszeit der Baureihe von 1963 bis 1971.

300 SL CoupĂ© (W 198), 1955

Traumsportwagen bis heute: Design und Technik machen den im Februar 1954 in New York präsentierten 300 SL so faszinierend. „FlĂĽgeltĂĽrer“, „Gullwing“ (Möwenschwinge) oder „Papillon“ (Schmetterling) wird er genannt. Die am Dach angeschlagenen TĂĽren sind aber kein ästhetischer Selbstzweck, sondern technisch notwendig. Denn der Gitterrohrrahmen baut seitlich so hoch, dass sich ĂĽbliche TĂĽrkonstruktionen nicht verwirklichen lassen.

190 SL (W 121), 1959

Komfortables, sportliches Offenfahren: Das sind Kernmerkmale des Mercedes-Benz SL seit dem 190 SL. Er wird 1954 zusammen mit dem 300 SL CoupĂ© in New York vorgestellt und ergänzt seit der MarkteinfĂĽhrung 1955 als offener Roadster perfekt das Modellportfolio. Beide Fahrzeuge und auch der 300 SL Roadster gehen zurĂĽck auf die Initiative des US-Importeurs Maximilian E. Hoffman. Insgesamt werden 25.881 Exemplare des 190 SL gebaut.

350 SL (R 107). Produktionszeit der Baureihe von 1971 bis 1989.

300 SL Roadster (W 198), 1961

Rennsportgene und Glamour eines offenen Sportwagens: Der Mercedes-Benz 300 SL Roadster verbindet beides perfekt. Er wird im März 1957 in Genf als Nachfolger des CoupĂ©s präsentiert. Er hat ein weiterentwickeltes Fahrwerk, später erhält er Scheibenbremsen und einen Motorblock aus Aluminiumguss. Mit dem von der Serienversion abgeleiteten 300 SLS wird Paul O’Shea 1957 US-Sportwagenmeister in der Kategorie D.

230 SL (W 113), 1965

Die „Pagode“: Auf dem Auto-Salon Genf 1963 präsentiert Mercedes-Benz den 230 SL der Baureihe W 113. Er ist als komfortabler zweisitziger Reisewagen mit hohen Fahrleistungen konzipiert und ersetzt gleichzeitig den 190 SL (W 121) und den 300 SL Roadster (W 198). Die Form des optionalen Hardtops erinnert an asiatische Tempelbauten und bringt ihm den Spitznamen „Pagode“ ein. Er ist der weltweit erste offene Personenwagen mit Sicherheitskarosserie.

SL der Baureihe R 129. Produktionszeit der Baureihe von 1989 bis 2001.

500 SL (R 107), 1982

Eleganz und Solidität: Das strahlen die SL der Baureihe R 107 aus. Sie hat vor 50 Jahren im FrĂĽhjahr 1971 Premiere. Erstmals in der Geschichte des SL arbeiten unter der Motorhaube auch Achtzylindermotoren. Mit mehr als 18 Jahren Produktionszeit stellt die Baureihe R 107 einen markeninternen Rekord auf, der kaum mehr zu ĂĽberbieten sein dĂĽrfte. Entsprechend gibt es ĂĽber die Laufzeit eine sehr breite Palette von Motorvarianten.

Mercedes-Benz SL 500 „SL Edition“ (R 129), 2000

Innovationsträger: Mercedes-Benz präsentiert den SL der Baureihe R 129 auf dem Auto-Salon Genf 1989. Die stilsichere Gestaltung mit ihrer äuĂźerst harmonischen Gesamtwirkung gilt als eines der BravourstĂĽcke des Designbereichs unter der damaligen Leitung von Bruno Sacco. Neue MaĂźstäbe setzt dieser SL auch bei der Sicherheit: Wichtige Bestandteile sind der automatische ĂśberrollbĂĽgel sowie die kraftaufnehmenden Integralsitze. Das ausgestellte Fahrzeug ist eine „SL Edition“ aus dem Jahr 2000.

SL 500 (R 230). Produktionszeit der Baureihe von 2001 bis 2012. Genrefoto aus dem Jahr 2001.

Mercedes-Benz SL 500 (R 230), 2001

2001 hat die SL-Generation R 230 Premiere. Ihre auffälligste Neuerung ist das Variodach, ein Faltverdeck aus festem Stahlblech: Innerhalb von nur 16 Sekunden wird aus dem Fahrzeug ein Roadster â€“ und umgekehrt ein CoupĂ©. Das Design vereint Tradition und Zukunft, etwa ĂĽber die Luftöffnungen in den vorderen KotflĂĽgeln und die schmalen, flĂĽgelähnlichen Profile daran. Sie sind eine Reminiszenz an den legendären 300 SL der Baureihe W 198.

SL 500 „Mille Miglia 417“ (R 231), 2015

Im Januar 2012 präsentiert Mercedes-Benz zum 60. Geburtstag des SL die Baureihe R 231. Ein Schwerpunkt der Neukonstruktion liegt auf der Gewichtsreduzierung des Sportwagens. Er hat eine Rohkarosserie aus Aluminium, der Kofferraumdeckel besteht aus Stahl und Kunststoff, im Dachsystem werden Magnesium und ebenfalls Kunststoff verwendet. Zahlreiche Systeme fĂĽr aktive Sicherheit und Komfort sind Serie oder auf Wunsch erhältlich.

Das Mercedes-Benz Museum ist täglich von Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Foto/Quelle: DAIMLER AG