Freitag, April 19, 2024
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Oldtimer und Sportwagen richtig einlagern

So werden Oldtimer und Sportwagen auf die Einlagerung vorbereitet

Nicht jedes Fahrzeug ist für die Winterzeit gemacht – Salz, Schnee, Nässe können besonders bei Oldtimern, Sportwagen und teuren Raritäten zu optischen sowie technischen Problemen führen und im schlimmsten Falle den Wert eines Autos mindern. Aus diesem Grund nutzen viele Besitzer:innen ein Saisonkennzeichen und motten das eigene Fahrzeug in den kalten Monaten ein. Vorher gibt es allerdings so einiges zu beachten, von der letzten Fahrt über die Autowäsche bis hin zum Stellplatz. „Nur wer sein Auto richtig auf die Einlagerung vorbereitet, einen geeigneten Lagerraum zur Verfügung hat und auch während der Wintermonate das Fahrzeug im Auge behält, kann Schäden vorbeugen und den Wert des Wagens langfristig halten“, sagt Olaf Bornhöft, Serviceleitung und Experte für Oldtimer bei DAVID Finest Sports Cars, dem größten markenunabhängigen Händler für Sport- und Premiumfahrzeuge in Norddeutschland. Hier erklärt er die wichtigsten Do’s und Don’ts für alle Besitzer:innen:

Noch einmal aufwärmen: Eine letzte lange Runde drehen

Bevor es in die eigene Garage oder den Stellplatz geht, sollten sowohl Oldtimer als auch neuere Modelle eine letzte längere Runde drehen, um zum einen den Motor auf Touren zu bringen, wodurch das Kondenswasser im Auspuff verdunsten kann und zum anderen die Heizung im Innenraum die Feuchtigkeit im Wageninneren aufnimmt. Dafür einfach für fünfzehn Minuten die Heizung komplett aufdrehen und danach kurz stoßlüften, um die Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Um Rost im Inneren des Tankes zu vermeiden, unbedingt volltanken und Benzinstabilisator hinzugeben. Ist das Auto geparkt, kann ein ölgetränkter Lappen in das Auspuffrohr gesteckt werden, dies wirkt gegen Bildung von weiterem Kondenswasser.

Sauberkeit ist das A und O

Vor dem Einmotten des Fahrzeugs ist eine gründliche Wäsche im Innen- und Außenbereich essenziell. Vom Unterboden über die Fugen bis hin zu den Gummiabdichtungen sollte das Auto von Schmutzpartikeln und Salzrückständen befreit werden. Sinnvoll ist es außerdem, die Abdichtungen und andere Gummipartien mit einem Pflegemittel zu behandeln, um Porosität vorzubeugen. Zusätzlich ist es ratsam, das Auto auf kleinere Lackschäden, Steinschläge und Kratzer zu untersuchen und diese unbedingt vor der Einlagerung zu beheben, da sie ansonsten zu Rostbildung führen können, sobald eine Abdeckung aufliegt. Im Innenraum bietet es sich an, die Ledersitze mit Pflegemitteln zu bearbeiten, die Gelenkscharniere zu fetten und alle Armaturen gründlich abzutrocknen, um Schimmel- oder Faltenbildung der Textilien zu vermeiden.

Für Oldtimer: Unbedingt den Unterboden sowie den Lack sehr gründlich waschen und von Verschmutzungen, Fäkalien und Salz befreien, da diese Stellen bei älteren Fahrzeugen zu Lackveränderungen und umso mehr zu Rost neigen.

Oldtimer Winter-Check-up

Ob selbst daheim oder professionell in einer Werkstatt: Beim Winter-Check-up wird das Fahrzeug vor dem Einlagern auf undichte Stellen im Motorraum oder Mängel geprüft. Sind alle Flüssigkeiten – also Bremsflüssigkeit, Frostschutzmittel und Kühlflüssigkeit – aufgefüllt?

Der Experten-Tipp: Besonders bei älteren Modellen lohnt sich ein Ölwechsel, um den Motor zu schützen, sowie ein Austausch der Zündkerzen, um beim Start der Frühlingssaison den Anlasser und die Batterie zu schonen.

Batterieladung

Nicht nur Sauberkeit und die Wartung für das Auto ist entscheidend, sondern ebenso der Blick auf die Batterie: Je nach Fahrzeugtyp und Modell empfiehlt es sich, die Batterien abzuklemmen oder besser noch auszubauen, um sie an einem kühlen Ort zu lagern sowie monatlich aufzuladen – wer dies nicht tut, riskiert, dass die Batterie schwächer wird und in der nächsten Saison weniger Kapazität hat. Einige Oldtimer und Sportwagen, wie Ferrari oder Maserati sollten durchgängig an Strom angeschlossen werden, da die Batterie ansonsten ebenfalls an Leistung verliert oder im schlimmsten kaputt geht.

Oldtimer Aufgebockt oder am Boden geblieben

Wer sein Auto liebt, der bockt auf: Um nicht alle paar Wochen den Reifendruck des eingemotteten Fahrzeuges zu kontrollieren, ist der Profi-Tipp: aufbocken und alle vier Wochen kurz manuell die Reifen bewegen. Wer diese Möglichkeit nicht hat, kann die Reifen mit einem erhöhten Drück von 3-4 Bar entlasten, um Standplatten vorzubeugen. Die Handbremse unbedingt lösen, da diese sich ansonsten an den Bremsscheiben festsetzt.

Bei Oldtimern und Sportwagen: Die Reifen beider Fahrzeugtypen zum Einlagern auf 3,5 bar erhöhen und vor der ersten Ausfahrt wieder reduzieren.

Zugedeckt und eingeschlafen: Die richtige Deckefürs Auto

Sobald das Fahrzeug am gewünschten Platz abgestellt ist, heißt es, die Fensterscheiben einen kleinen Spalt zu öffnen und eine luftdurchlässige Abdeckung über das Fahrzeug zu stülpen. Besonders Oldtimer erfreuen sich im Winterschlaf einer Abdeckung aus atmungsaktivem Stoff, da sie in der Garage so optimal vor Feuchtigkeit und Schmutz geschützt sind.

Wo ist das Fahrzeug gut aufgehoben?

Autos mögen es trocken und gut belüftet bei über 20 Grad Celsius, am besten die Luftfeuchtigkeit so gering, wie möglich zu halten. Nicht jede Garage oder jeder Stellplatz bietet diese Möglichkeiten, vielmals lohnt sich in solchen Fällen einen Luftentfeuchter für den Innenraum des Autos zu installieren, die Fensterscheiben einen Spalt zu öffnen und eine luftdurchlässige Abdeckung über das Fahrzeug zu legen.

Klingt nach einer ganzen Menge Arbeit? Car-Storage als einfache Lösung

Wer sein Fahrzeug den Winter über sicher verstaut wissen möchte, hat die Möglichkeit, einen sogenannten Car-Storage in Anspruch zu nehmen. Sei es der Oldtimer, der Sportwagen oder das Cabrio mit Saisonkennzeichen: Einige Händler bieten an, die Fahrzeuge für einige Monate bei sich einzulagern. Die Dienstleister kümmern sich in vielen Fällen um den gesamten Service. So leeren sie beispielsweise alle Flüssigkeiten, überprüfen die Batterie, den Unterboden und die Lichter. Außerdem reinigen und pflegen sie die Auto-Lieblinge und sorgen dafür, dass die Reifen regelmäßig bewegt werden. Benjamin David, Geschäftsführer von DAVID Finest Sportscars, berichtet von dem Modell: „Wir bieten unseren Kunden den Service, sich über die Wintermonate um nichts kümmern zu müssen. Sie geben ihr Auto ab und wir stellen sicher, dass es zu jedem Zeitpunkt in Bestform bereitsteht. Das ist für unsere Kunden und Kundinnen äußerst angenehm. Wenn im Winter dann doch einmal die Sonne rauskommen sollte, können sie ihre Fahrzeuge frisch gereinigt abholen und dann wieder bei uns abstellen.“

Winter-Check-up:

Wer sein Fahrzeug gerne in Expertenhände legt, kann unkompliziert den Winter-Check-up in den Werkstätten – so auch bei DAVID Finest Sports Cars – nutzen. Bei der Wartung werden die Bremsanlage, die Scheiben, die Abgasanlage, der Reifenzustand, die Heizung sowie die Elektrik auf eventuelle Schäden überprüft und auf Wunsch direkt behoben.

Foto/Quelle: DAVID Finest Sports Cars / Tom Wolf

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