Sonderausstellung „Faszination Mercedes-Benz SL – seit 70 Jahren ein Traumwagen“
Neun SL-Sportwagen auf einer Serpentinenschleife, darunter der älteste existierende SL, sowie zahlreiche weitere Exponate und Elemente: Damit empfängt die neue Sonderausstellung „Faszination SL – seit 70 Jahren ein Traumwagen“ des Mercedes-Benz Museums die Besucher. Sie öffnet am 22. Oktober 2021 und läuft voraussichtlich bis 15. Mai 2022.
Im März 1952 und damit vor fast 70 Jahren stellt Mercedes-Benz den 300 SL vor. Der reinrassige Rennsportwagen holt im gleichen Jahr in fünf Rennen vier Siege. Rufe nach einer Serienversion werden laut. Mercedes-Benz reagiert und präsentiert 1954 das 300 SL Coupé sowie den komfortablen Roadster 190 SL. Seitdem gibt es eine ununterbrochene Tradition von Serienfahrzeugen mit den berühmten zwei Buchstaben: Das „S“ steht für „Super“ und das „L“ für „Leicht“. Auch in Zukunft schreibt Mercedes-Benz die Erfolgsgeschichte des SL weiter.
Die komplette Geschichte
Die Sonderausstellung des Mercedes-Benz Museums erzählt die komplette Geschichte der SL-Sportwagen. Für die Initialzündung im Jahr 1952 steht der 300 SL Rennsportwagen mit der Chassisnummer 2: Er ist der älteste existierende SL und ununterbrochen in Werksbesitz. Der erste Serien-SL ist dann das 300 SL Coupé ab 1954.
Dieser berühmte „Flügeltürer“ und alle weiteren SL-Baureihen bis heute sind in der Sonderausstellung zu sehen. Eine Vitrine präsentiert die SL-Technikinnovationen seit 1952. Nicht nur die Serpentinenschleife sorgt für Reiseflair, sondern zusätzlich auch eine bunte Wandgestaltung mit Urlaubspostkarten aus aller Welt mit dem Mercedes-Benz SL.
Die Fahrzeuge der Sonderausstellung „Faszination Mercedes-Benz SL – seit 70 Jahren ein Traumwagen“
300 SL Rennsportwagen (W 194), Fahrgestellnummer 2, 1952
Auf Anhieb erfolgreich: Mit dem 300 SL Rennsportwagen (W 194) tritt Mercedes-Benz nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals wieder im internationalen Rennsport an. Die Bilanz: Dreifachsieg in Bern, Doppelsiege in Le Mans und bei der Carrera Panamericana in Mexiko, Vierfachsieg auf dem Nürburgring. Das ausgestellte Fahrzeug mit der Fahrgestellnummer 194 010 00002/52 ist der älteste weltweit existierende SL – seit 1952 im Werksbesitz.
300 SL Coupé (W 198), 1955
Traumsportwagen bis heute: Design und Technik machen den im Februar 1954 in New York präsentierten 300 SL so faszinierend. „Flügeltürer“, „Gullwing“ (Möwenschwinge) oder „Papillon“ (Schmetterling) wird er genannt. Die am Dach angeschlagenen Türen sind aber kein ästhetischer Selbstzweck, sondern technisch notwendig. Denn der Gitterrohrrahmen baut seitlich so hoch, dass sich übliche Türkonstruktionen nicht verwirklichen lassen.
190 SL (W 121), 1959
Komfortables, sportliches Offenfahren: Das sind Kernmerkmale des Mercedes-Benz SL seit dem 190 SL. Er wird 1954 zusammen mit dem 300 SL Coupé in New York vorgestellt und ergänzt seit der Markteinführung 1955 als offener Roadster perfekt das Modellportfolio. Beide Fahrzeuge und auch der 300 SL Roadster gehen zurück auf die Initiative des US-Importeurs Maximilian E. Hoffman. Insgesamt werden 25.881 Exemplare des 190 SL gebaut.
300 SL Roadster (W 198), 1961
Rennsportgene und Glamour eines offenen Sportwagens: Der Mercedes-Benz 300 SL Roadster verbindet beides perfekt. Er wird im März 1957 in Genf als Nachfolger des Coupés präsentiert. Er hat ein weiterentwickeltes Fahrwerk, später erhält er Scheibenbremsen und einen Motorblock aus Aluminiumguss. Mit dem von der Serienversion abgeleiteten 300 SLS wird Paul O’Shea 1957 US-Sportwagenmeister in der Kategorie D.
230 SL (W 113), 1965
Die „Pagode“: Auf dem Auto-Salon Genf 1963 präsentiert Mercedes-Benz den 230 SL der Baureihe W 113. Er ist als komfortabler zweisitziger Reisewagen mit hohen Fahrleistungen konzipiert und ersetzt gleichzeitig den 190 SL (W 121) und den 300 SL Roadster (W 198). Die Form des optionalen Hardtops erinnert an asiatische Tempelbauten und bringt ihm den Spitznamen „Pagode“ ein. Er ist der weltweit erste offene Personenwagen mit Sicherheitskarosserie.
500 SL (R 107), 1982
Eleganz und Solidität: Das strahlen die SL der Baureihe R 107 aus. Sie hat vor 50 Jahren im Frühjahr 1971 Premiere. Erstmals in der Geschichte des SL arbeiten unter der Motorhaube auch Achtzylindermotoren. Mit mehr als 18 Jahren Produktionszeit stellt die Baureihe R 107 einen markeninternen Rekord auf, der kaum mehr zu überbieten sein dürfte. Entsprechend gibt es über die Laufzeit eine sehr breite Palette von Motorvarianten.
Mercedes-Benz SL 500 „SL Edition“ (R 129), 2000
Innovationsträger: Mercedes-Benz präsentiert den SL der Baureihe R 129 auf dem Auto-Salon Genf 1989. Die stilsichere Gestaltung mit ihrer äußerst harmonischen Gesamtwirkung gilt als eines der Bravourstücke des Designbereichs unter der damaligen Leitung von Bruno Sacco. Neue Maßstäbe setzt dieser SL auch bei der Sicherheit: Wichtige Bestandteile sind der automatische Überrollbügel sowie die kraftaufnehmenden Integralsitze. Das ausgestellte Fahrzeug ist eine „SL Edition“ aus dem Jahr 2000.
Mercedes-Benz SL 500 (R 230), 2001
2001 hat die SL-Generation R 230 Premiere. Ihre auffälligste Neuerung ist das Variodach, ein Faltverdeck aus festem Stahlblech: Innerhalb von nur 16 Sekunden wird aus dem Fahrzeug ein Roadster – und umgekehrt ein Coupé. Das Design vereint Tradition und Zukunft, etwa über die Luftöffnungen in den vorderen Kotflügeln und die schmalen, flügelähnlichen Profile daran. Sie sind eine Reminiszenz an den legendären 300 SL der Baureihe W 198.
SL 500 „Mille Miglia 417“ (R 231), 2015
Im Januar 2012 präsentiert Mercedes-Benz zum 60. Geburtstag des SL die Baureihe R 231. Ein Schwerpunkt der Neukonstruktion liegt auf der Gewichtsreduzierung des Sportwagens. Er hat eine Rohkarosserie aus Aluminium, der Kofferraumdeckel besteht aus Stahl und Kunststoff, im Dachsystem werden Magnesium und ebenfalls Kunststoff verwendet. Zahlreiche Systeme für aktive Sicherheit und Komfort sind Serie oder auf Wunsch erhältlich.
Das Mercedes-Benz Museum ist täglich von Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Foto/Quelle: DAIMLER AG